Eltern für Kinder im Revier e.V.

Kinder brauchen beide Eltern!

Am 13. September soll in Nordrhein-Westfalen die Kommunalwahl 2020 statfinden. Angesichts unseres Arbeitsschwerpunkts im Ruhrgebiet haben wir relevante Parteien in den Städten Bochum, Bottrop, Dinslaken, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Hattingen, Herne, Mülheim/Ruhr, Oberhausen, Recklnghausen und Witten gebeten, die Fragen zu unseren Wahlprüfsteinen zu beantworten. Wir werden zu gegebener Zeit dokumentieren, ob und welche Antworten wir erhalten haben.

  1. Wahlprüfsteine zum Thema Gemeinsame Elternverantwortung
    1. Erziehung von Trennungkindern
      Wenn Eltern sich trennen, ist dies mit zahlreichen Heraus­forderungen verbunden.
      Was sind für Sie Kriterien für eine gelingende Erziehung ge­trennter Elternteile im Sinne ihrer Kinder?
    2. Förderung gemeinsamer Elternschaft nach einer Trennung
      Die aktuelle psychologische Forschung ist sich einig, dass es für Kinder am besten ist, wenn sie auch nach einer Trennung zu beiden Eltern eine gute Bindung halten können.
      Welche Maßnahme planen Sie, um dies auf kommunaler Ebene zu fördern?
    3. Förderung gemeinsamer Elternschaft nach einer Trennung
      Die aktuelle psychologische Forschung ist sich einig, dass es für Kinder am besten ist, wenn sie auch nach einer Trennung zu beiden Eltern eine gute Bindung halten können.
      Welche Maßnahme planen Sie, um dies auf kommunaler Ebene zu fördern?
    4. Paritätische Doppelresidenz / Wechselmodell
      In vielen europäischen Ländern hat das Wechselmodell als Leit­bild das Alleinerziehendenmodell („Residenzmodell“) abgelöst. Es bedeutet, dass sich beide Elternteile zu ungefähr gleichen Teilen die Erziehungsarbeit teilen.
      Wie stehen Sie zum Wechselmodell und wie wollen Sie es fördern?
    5. Eltern-Kind-Entfremdung
      Das in Deutschland immer noch vorherrschende Alleinerziehen­denmodell führt oftmals zum Kontaktabbruch des Kindes zu einem Elternteil. Dies ist häufig mit negativen Auswirkungen auf die gesundheitliche Entwicklung der betroffenen Kinder ver­bunden.
      Welche Möglichkeiten sehen Sie, der Eltern-Kind-Entfremdung auf kommunaler Ebene entgegenzuwirken?
    6. Armutsrisiko Alleinerziehendenhaushalte
      Statistisch gesehen sind Alleinerziehendenhaushalte besonders oft von Armut und den damit verbundenen sozialen Risiken be­troffen. Da sich dieses Modell an der klassischen Rollen­ver­teilung orientiert, verliert das betroffene Elternteil vielfach den Kontakt zum Arbeitsmarkt. Unterhaltsplichtige wiederum haben teilweise extreme finanzielle Lasten zu tragen, da sich die Unter­haltsplicht oft nicht den flexiblen Lebensverläufen an­passen lässt.
      Wie wollen Sie kommunal gegen diese Armutsrisiken vorgehen?
  2.  Wahlprüfsteine zum Thema Jugendamt
    1. Einheitliche Standards und psychologische Schulung ASD
      Spätestens die vielen Jugendamtsskandale in den letzten Jahren (Missbrauchsskandale Lüdge und Münster) haben gezeigt, dass es dringend einheitlicher Standards in der Jugendhilfe, einer ent­sprechenden Personalausstattung und insbesondere einer psy­chologischen Schulung im Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD) bedarf.
      Wie sind Ihre Planungen?
    2. Fachaufsicht
      So gut wie jede kommunale Behörde unterliegt einer Fachauf­sicht – mit Ausnahme des Jugendamtes.
      Haben Sie hier Änderungen geplant?
    3. Ombudsstelle
      Teilweise wird in Beschwerdefällen die Einrichtung einer unab­hängigen Ombudsstelle gefordert.
      Wie ist Ihre Position hierzu?
    4. Vermeidung von „Eskalationsstrategien“
      Wenn es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen ge­trennt lebenden Eltern kommt, zeigt sich oftmals, dass ein „Hoch­konflikt-Verhalten“ die beste Strategie ist, um das Eltern­teil, welches nicht beim Kind wohnt, aus zu grenzen beziehungs­weise dauerhaft den Kontakt zu verhindern.
      Mit welchen Maßnahmen wollen Sie dem entgegentreten?
  3. Wahlprüfsteine zum Thema Schulsozialarbeit
    1. Einbindung nicht sorgeberechtigter Elternteile in die Eltern­arbeit
      Die Mitarbeit von Eltern an Schulen ist vielfach gewünscht und sinnvoll. Für nicht sorgeberechtigte Eltern (zum Beispiel unver­heiratete Elternteile) gibt es oftmals kaum eine Möglichkeit, sich hier zu beteiligen.
      Halten Sie es für sinnvoll, diese Elternteile über eine besondere Ansprache in die Arbeit einzubinden und am Schulleben ihrer Kinder teilhaben zu lassen?
  4. Wahlprüfsteine zum Thema Sozialarbeit
    1. Angebote für Trennungseltern, die nicht alleinerziehend sind
      Klassische Angebote der Sozialarbeit mit Familien richten sich an Alleinerziehende, teilweise exklusiv.
      Halten Sie es für sinnvoll, zusätzliche Angebote für nicht allein­erziehende Trennungseltern (Elterncafès, Eltern-Kind-Angebote, Eltern-Kind-Reisen) zu schaffen?